(12-2017) Über unsere aufregende Fahrt durch den Sotenkanal, den Hamburgsund den Havstensund und die wunderschönen Koster-Inseln berichten wir später. Jetzt geht es um das Makrelen fangen. Das müssen wir erst einmal einfach loswerden.
Unsere Segelfreunde Rainer und Rita, und besonders Rita als Anglerin, müssen bei nachfolgendem Bericht mal gaaanz tapfer sein!
Wir hatten im verzauberten Ort Bassholmen von 2 Schweden Angelgeschirr für Makrelen bekommen mit der Beteuerung, dass wir damit ganz sicher welche fangen würden. Und tatsächlich, es hat geklappt! Kaum den Haken an der Leine ins Wasser geworfen, schon hatte eine Makrele angebissen. Zu klein für unseren Geschmack, sie durfte wieder zurück ins Wasser. Der Angelhaken hat keinen Widerhaken und damit ist die Verletzung nicht groß. „Und unter der Wasseroberfläche tobt sowieso ein Krieg. Fressen und gefressen werden ist da die Devise!“ kommentierte mein Skipper trocken. Da hat er wohl recht. Wenn manchmal kleine Fische aus dem Wasser springen und ihre silbernen Bäuchlein aufglitzern, scheint es auch so, als ob für sie Gefahr im Wasser droht. Wir fragen uns: fressen große Makrelen auch kleine Makrelen?
Noch drei weiteren Makrelen, die kurz nacheinander anbissen, erging es ebenso, sie konnten weiter schwimmen. Die Folge war allerdings, dass, als wir abends an einer Schäre festmachten, es nur eine heiße Brühe mit Käsebrot gab.
Am nächsten Morgen machten wir einen ganz kleinen Schlag von einer Stunde bis nach Strömstad, der nördlichsten Stadt Schwedens in den Westschären. Am Horizont ist schon Norwegen zu sehen. Für uns aber ist die Stadt mit ihren davor liegenden Koster-Inseln der nördliche Wendepunkt. Wir wollen uns noch ungefähr 4 Wochen Zeit für die Rückreise nehmen und werden weiter darüber berichten, wo uns Wind und Wetter noch hinführen werden. Jetzt aber zurück zu den Makrelen.
Kein Anglerlatein!
Sobald wir von der Schäre abgelegt hatten, kam der Angelhaken ins Wasser. Kein Wind in Sicht, wir mussten motoren und konnten so die Geschwindigkeit bestimmen – nicht schneller als 4 Knoten hatten die Schweden gesagt. Wieder dauerte es keine 5 Minuten und die erste Makrele war am Haken. Mein Skipper übernahm die Aufgabe, den Fisch schnell zu töten. Er hat ja Recht mit seinem Satz „Wer Fisch essen kann und will, sollte ihn auch töten können!“ Kurzum: innerhalb von nicht einmal 20 Minuten hatten wir drei Makrelen gefangen, genug für unser Abendessen.
Mit Verwunderung habe ich bei mir einen richtigen Jagdinstinkt festgestellt, die Faszination selbst etwas zu fangen. Ich bin aber froh, dass mein Skipper alles Weitere erledigt, inclusive Fisch ausnehmen und filetieren.
Meer trifft Wald
Und so haben wir sie gegessen: die Makrelenfilets auf beiden Seiten nur in Butter gebraten, dazu Pfifferlinge (leider nicht selbst gefunden) mit frischem Estragon gewürzt. Angefangen hat unser Festessen natürlich mit einem Toast auf die beiden Schweden, die uns das Angelzeug schenkten.